Bodennahe Turbulenz bezeichnet in der Luftfahrt unvorhersehbare und heftig schwankende Luftbewegungen, die im unteren Bereich der Atmosphäre, meist unterhalb von 1000 Fuß (ca. 300 Meter) über dem Boden, auftreten. Diese Turbulenz entsteht durch verschiedene meteorologische und geographische Faktoren wie Geländestrukturen, Hindernisse (z. B. Gebäude, Bäume), thermische Aufwinde oder starke Windgeschwindigkeitsänderungen. Insbesondere in der Nähe von Gebirgen, Küsten oder städtischen Gebieten sowie bei Wetterphänomenen wie Kaltfronten tritt bodennahe Turbulenz verstärkt auf. Sie stellt für Piloten vor allem beim Start und bei der Landung eine besondere Herausforderung dar, da in diesen Phasen des Fluges präzise Steuerung der Flugzeugbewegungen essenziell ist. Kleine Flugzeuge sind aufgrund ihrer geringeren Masse und Fluggeschwindigkeit stärker von bodennaher Turbulenz betroffen als große, schwerere Flugzeuge. Zudem kann bodennahe Turbulenz für Passagiere Unbehagen verursachen, indem sie starke Erschütterungen und plötzliche Höhenänderungen des Fluggeräts hervorruft. Fluglotsen und Piloten müssen bei der Annäherung auf solche Wetterbedingungen achten und gegebenenfalls alternative Anflugverfahren oder Landebahnen wählen. Das Vorhersagen von bodennaher Turbulenz gehört zu den Aufgaben der meteorologischen Flugwetterdienste, die Piloten entsprechenden Hinweis darauf in ihren Wetterbriefings liefern.