Die Kreiselwirkung ist ein physikalisches Phänomen, das bei rotierenden Körpern auftritt und insbesondere in der Luftfahrt eine wichtige Rolle spielt. Sie basiert auf dem Prinzip der Drehimpulserhaltung, welches besagt, dass ein sich drehender Körper bestrebt ist, seine Drehachse beizubehalten. Dies führt dazu, dass ein äußeres Moment, das versucht, die Drehachse zu ändern, eine rotatorische Bewegung um eine anderen Achse verursacht. In der Luftfahrt tritt die Kreiselwirkung beispielsweise bei Propellern und Kreiselinstrumenten auf. Bei einem Flugzeugmotor mit drehendem Propeller kann die Kreiselwirkung auftreten, wenn das Flugzeug um seine Quer- oder Längsachse gedreht wird. Die dabei entstehende Kraft wirkt quer zur gewünschten Drehrichtung und kann insbesondere beim Start oder bei Manövern die Steuerung des Flugzeugs beeinflussen. Die Stärke der Kreiselwirkung ist proportional zur Rotationsgeschwindigkeit und der Masse des rotierenden Körpers. In der Praxis muss der Pilot die Kreiselwirkung berücksichtigen, insbesondere bei Maschinen mit stark drehenden Komponenten wie Propellern oder Düsentriebwerken. Moderne Flugzeuge sind oft mit automatischen Steuerungssystemen ausgestattet, die helfen, die Effekte der Kreiselwirkung zu kompensieren. Trotz dieser Technologien bleibt die Kreiselwirkung ein Grundprinzip, das in der Pilotenausbildung erklärt und in der Flugsteuerung beachtet werden muss.