Magnetisierung ist ein physikalischer Prozess, bei dem ein Material, insbesondere ferromagnetisches Material, durch Einwirkung eines äußeren Magnetfelds magnetische Eigenschaften erlangt. In der Luftfahrt spielt die Magnetisierung eine wesentliche Rolle, insbesondere bei der Herstellung und Wartung von Flugzeugen. Viele Bauteile in Flugzeugen, hauptsächlich aus Stahl, können im Laufe ihrer Nutzung oder durch industrielle Prozesse, wie Schweißen oder Fertigung, magnetisiert werden. Diese ungewollte Magnetisierung kann zu Fehlfunktionen von empfindlichen Instrumenten führen, insbesondere von Flugzeugkompassen, die auf ein unverzerrtes Magnetfeld angewiesen sind. Um diese Probleme zu vermeiden, wird bei der Wartung von Flugzeugen oft eine Entmagnetisierung durchgeführt, bei der der Magnetismus aus den betroffenen Teilen entfernt wird. Die Magnetisierung kann auch zur Fehlererkennung bei der Instandhaltung genutzt werden, da Risse oder andere Materialabweichungen den magnetischen Fluss verändern können und so durch magnetische Prüfverfahren sichtbar gemacht werden. Dabei wird ein Magnetfeld durch das Material geleitet, und bei Vorhandensein von Rissen sammelt sich magnetisches Pulver in diesen Bereichen an, wodurch die Fehlerstellen deutlich identifiziert werden können. Das Verfahren wird als Magnetpulverprüfung bezeichnet und ist in der Luftfahrtindustrie weit verbreitet. Es ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die strukturelle Integrität von Bauteilen sicherzustellen und trägt erheblich zur Flugsicherheit bei.