Der Morsecode ist ein System zur Übermittlung von Zeichen durch kurze und lange Signale, die als „Punkte“ und „Striche“ bezeichnet werden. Er wurde 1837 von Samuel Morse und Alfred Vail entwickelt und diente ursprünglich der Telegrafie. Mithilfe von Morsesignalen können Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen übermittelt werden, wobei jedes Zeichen durch eine spezifische Kombination von Punkten und Strichen kodiert ist. Der Morsecode wird durch Pausen unterschiedlicher Länge zwischen den Signalen strukturiert: Innerhalb eines Zeichens gibt es kurze Pausen, zwischen den Zeichen längere Pausen und zwischen den Wörtern noch längere. Die Übertragung kann sowohl akustisch, optisch (z. B. durch Lichtblitze) als auch taktil, beispielsweise durch Vibrationen, erfolgen. In der Luftfahrt wird der Morsecode vor allem zur Kennung von Funkfeuern wie VOR und NDB verwendet. Diese Funkstationen senden in regelmäßigen Abständen ihre Kennung in Morsezeichen, damit die Piloten ihre Position präzise bestimmen können. Obwohl der Morsecode in den letzten Jahrzehnten durch modernere Kommunikationsmittel an Bedeutung verloren hat, bleibt er in der Luftfahrt und in bestimmten Bereichen der Marineschifffahrt weiterhin relevant. Die International Morse Code Convention hat 1865 den Standard-Morsecode für den weltenweiten Gebrauch festgelegt. Ein bekanntes Beispiel für ein Morsezeichen ist „SOS“ (···−−−···), das international als Notsignal anerkannt ist.