Eine Radarwarnanlage ist ein elektronisches System, das in militärischen und zivilen Luftfahrzeugen eingesetzt wird, um Piloten vor der Ortung durch gegnerisches Radar zu warnen. Solche Anlagen sind ein wesentliches Element der Selbstschutzsysteme von Flugzeugen und Hubschraubern. Die Hauptaufgabe einer Radarwarnanlage besteht darin, elektromagnetische Signale, die von feindlichen Radaranlagen ausgesendet werden, zu erkennen und zu klassifizieren. Sobald die Anlage ein Radarstrahlsignal identifiziert, wird der Pilot durch visuelle und akustische Warnungen alarmiert. Dies ermöglicht es dem Piloten, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise das Aussenden von Täuschkörpern oder das Manövrieren, um aus der Reichweite des Radars zu entkommen. Moderne Radarwarnanlagen können nicht nur die Richtung, sondern auch die Intensität und Art des Radarquellensignals (Erfassungs-, Zielverfolgungs- oder Feuerleitradar) unterscheiden. Sie sind in der Lage, Radarsignale in verschiedenen Frequenzbändern von kurzer bis langwelliger Radarstrahlung zu erfassen. Radarwarnanlagen sind besonders in Einsätzen mit hoher Bedrohung essenziell, da sie den Flugzeugen frühzeitig ermöglichen, ihre Anwesenheit vor gegnerischen Verteidigungssystemen zu maskieren oder sich einer potenziellen Bedrohung zu entziehen. In Kombination mit anderen Systemen wie elektronischer Gegenmaßnahmen (ECM) tragen sie maßgeblich zum Überleben in konfliktbelasteten Lufträumen bei. Typische Anwendungen finden sich vor allem in Kampfflugzeugen, Transportflugzeugen, Hubschraubern und manchmal auch in zivilen Luftfahrzeugen, die in Hochrisikogebieten unterwegs sind.