Der Schnellabstieg ist ein Flugmanöver, das meist in Notfällen durchgeführt wird, um ein Flugzeug rasch von einer höheren auf eine niedrigere Flughöhe zu bringen. Insbesondere bei Druckverlust in der Kabine, wenn die Sauerstoffversorgung gefährdet ist, ist ein schnelles Absinken des Flugzeugs auf eine Höhe von etwa 10.000 Fuß erforderlich, da ab dieser Höhe der Sauerstoffgehalt in der Luft wieder ausreicht, um Passagiere und Besatzung atmen zu lassen. Technisch erfolgt der Schnellabstieg durch eine deutliche Verringerung der Anstellwinkel und durch gleichzeitiges Reduzieren des Schubhebelstroms, wobei die Nase des Flugzeugs gesenkt wird, um eine raschere Höhenverminderung zu erzielen. Die Sinkgeschwindigkeit kann dabei mehrere tausend Fuß pro Minute betragen. Um negative Auswirkungen auf die Struktur des Flugzeugs sowie auf die Insassen zu vermeiden, muss der Vorgang dennoch kontrolliert und koordiniert ablaufen. In der kommerziellen Luftfahrt wird das Verfahren regelmäßig in Simulatoren geübt, damit die Piloten auf solche Situationen vorbereitet sind. Moderne Flugzeugtypen haben zudem Systeme zur automatischen Sauerstoffzufuhr für die Passagiere, die für solche Notlagen vorbereitet sind. Es handelt sich um einen selten verwendeten, aber essenziellen Vorgang, der insbesondere bei großen Flughöhen als kritisch betrachtet wird.