Schubkraft ist eine in der Luft- und Raumfahrt entscheidende physikalische Größe, die die Kraft beschreibt, mit der ein Antriebssystem, wie etwa ein Strahltriebwerk oder ein Propeller, auf die Umgebungsluft wirkt, um Vortrieb zu erzeugen. Sie basiert auf dem dritten Newtonschen Gesetz („Actio et Reactio“), welches besagt, dass jede Aktion eine gleichwertige, entgegengesetzte Reaktion hervorruft. In diesem Fall stößt das Triebwerk Luft oder Abgase mit hoher Geschwindigkeit nach hinten aus, was als Reaktionskraft den Vorwärtsschub erzeugt. Die Größe der Schubkraft hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Geschwindigkeit des ausgestoßenen Gases, der Masse des ausgestoßenen Mediums pro Zeiteinheit und den Umgebungsbedingungen wie Luftdruck und Temperatur. In modernen Verkehrsflugzeugen kommt meist die sogenannte Mantelstromtechnik zum Einsatz, bei der ein großer Anteil der Luft durch den äußeren Teil des Triebwerks gelenkt wird und somit zusätzliche Schubkraft erzeugt. Schubkraft wird in der Regel in Newton oder Kilonewton gemessen, wobei die Angabe in Bezug auf die Flugbedingungen variiert. Sie ist ein zentraler Bestandteil, um das Starten und Fliegen von Flugzeugen zu ermöglichen, und auch in der Raumfahrt, bei Raketenantrieben, von herausragender Bedeutung. Dort wird die Schubkraft benötigt, um genügend Geschwindigkeit zu erreichen, um die Anziehungskraft der Erde zu überwinden. Ingenieure arbeiten ständig daran, Triebwerke zu entwickeln, die bei höherer Energieeffizienz eine größere Schubkraft liefern können, um sowohl Umweltfreundlichkeit als auch die Leistung von Luftfahrzeugen zu steigern.