Ein V-Leitwerksflugzeug ist ein Flugzeug, dessen Heckleitwerk die Form eines „V“ annimmt, anstatt die konventionelle Kombination aus einem vertikalen Seitenleitwerk und einem horizontalen Höhenleitwerk zu verwenden. Diese Bauweise kombiniert die Funktionen des Höhen- und Seitenruders in zwei schräg angeordneten Leitwerkshälften, den sogenannten „Ruderklappen“ oder „Rudervatoren“. Dadurch wird im Vergleich zu einem herkömmlichen Heckleitwerk Gewicht und Luftwiderstand reduziert. Das V-Leitwerk kann insbesondere bei kleineren Flugzeugen oder solchen mit speziellen Leistungsanforderungen Vorteile bieten, da es die aerodynamische Effizienz steigert. Allerdings bringt diese Konfiguration auch Herausforderungen mit sich, insbesondere was die Steuerung und Stabilität des Flugzeugs betrifft. Die Steuerimpulse für Höhen- und Seitenruder müssen für ein V-Leitwerk entsprechend auf die beiden schrägen Flächen aufgeteilt werden, was die Steuersysteme komplexer macht. Zu den bekannten Flugzeugen mit V-Leitwerk gehört beispielsweise die „Beechcraft Bonanza“, ein leichtes ziviles Flugzeug, das in den 1940er Jahren eingeführt wurde. Der Einsatz dieses Leitwerks ist in der kommerziellen Luftfahrt jedoch eher selten, da die Vorteile in der Regel gering sind und die Wartungskosten sowie die Pilotenanforderungen steigen. Dennoch bleibt das V-Leitwerk eine interessante technische Variante für spezielle Anwendungsfälle in der Luftfahrtentwicklung. Zu den typischen Aufgaben eines V-Leitwerks gehört die Stabilisierung des Flugs sowie die Steuerbarkeit in verschiedenen Fluglagen.