Wärmeausdehnung bezeichnet die Eigenschaft von Materialien, sich infolge von Temperaturerhöhungen auszudehnen. In der Luftfahrt ist dieses Phänomen von besonderer Bedeutung, da Flugzeuge während des Fluges stark wechselnden Temperaturen ausgesetzt sind, die von extremen Kältewerten in großen Höhen bis zu hohen Temperaturen bei Start und Landung reichen können. Die unterschiedlichen Materialien, aus denen Flugzeugkomponenten gefertigt werden, weisen verschiedene Wärmeausdehnungskoeffizienten auf. Metallische Bauteile, wie Aluminium oder Titanlegierungen, dehnen sich bei Erwärmung stärker aus als beispielsweise Verbundwerkstoffe. Diese verschiedenen Ausdehnungsraten stellen eine Herausforderung für die Konstruktion dar, da sich die Verbindungen und Fugen zwischen den Materialien unter thermischer Belastung verändern können. Ingenieure berücksichtigen dieses Verhalten bereits in der Entwurfsphase von Flugzeugen und Raumfahrzeugen, um strukturelle Integrität und Sicherheit zu gewährleisten. Auch die Triebwerke und deren Komponenten unterliegen Temperaturveränderungen und müssen so konstruiert sein, dass sie diesen standhalten. In extremen Fällen kann unkontrollierte Wärmeausdehnung zu mechanischen Spannungen und sogar zu Materialbrüchen führen. Technische Maßnahmen wie die Verwendung von flexiblen Bauteilverbindungen oder spezielle Legierungen mit geringerem Ausdehnungskoeffizienten werden eingesetzt, um derartigen Problemen vorzubeugen.