Ein Wirbelstrom, auch bekannt als Induktionsstrom, ist ein Phänomen, das in elektrisch leitfähigen Materialien auftritt, wenn sie einem veränderlichen Magnetfeld ausgesetzt sind. In der Luftfahrt äußert sich dieses Phänomen häufig in metallischen Bauteilen, etwa in Turbinenschaufeln oder anderen beweglichen Teilen, die in einem Magnetfeld rotieren oder sich bewegen. Durch das wechselnde Magnetfeld entstehen in diesen Materialien zirkulierende elektrische Ströme, die sich als sogenannte Wirbelströme ausbreiten. Diese Ströme verursachen Wärmeverluste, die als unerwünschte Effekte angesehen werden, da sie zu Materialerwärmung und vermindertem Wirkungsgrad führen. Um solche Verluste zu minimieren, werden oft spezielle Maßnahmen getroffen, wie die Verwendung von laminierten Materialien oder die gezielte Modifikation der Bauteilgeometrie. Während die meisten Wirbelströme als negativ betrachtet werden, finden sie jedoch auch gezielte technische Anwendung, beispielsweise in Wirbelstrombremsen, die in bestimmten Flugzeugen zur Steuerung und Verzögerung eingesetzt werden. Diese Bremsen nutzen die erzeugten Ströme, um eine kontrollierte magnetische Gegenkraft zu erzeugen, die ohne mechanische Reibung wirkt. Vorteilhaft ist hierbei, dass Verschleiß minimiert und die Lebensdauer von Bauteilen erhöht wird.