Ein Bodenannäherungswarnsystem (Ground Proximity Warning System, GPWS) ist ein sicherheitskritisches System in Flugzeugen, das entwickelt wurde, um Piloten vor einem ungewollten und gefährlichen Nähern an den Boden zu warnen. Es vergleicht die aktuelle Höhe des Flugzeugs, die Fluggeschwindigkeit und den Steig- bzw. Sinkwinkel mit vorprogrammierten Parametern. Wenn das Flugzeug sich dem Boden bedrohlich nähert, gibt das System akustische und visuelle Warnungen aus, die den Piloten zum Handeln auffordern. Das ursprüngliche GPWS hat in der Vergangenheit zahlreiche Unfälle verhindert, konnte jedoch einige Situationen, wie gefährliche Flugmanöver im Gebirge oder bei schlechtem Wetter, nicht abdecken. Daher wurde es durch das fortschrittlichere Enhanced Ground Proximity Warning System (EGPWS) ersetzt, das zusätzlich digitale Geländedaten verwendet. Dieses erweiterte System bietet eine noch genauere Überwachung der Umgebung und warnt anhand von Geländemodellen vor möglichen Kollisionen. EGPWS kann außerdem voreilig Warnungen abgeben, etwa beim Fliegen in der Nähe von Bergen, um Piloten früher zur Korrektur zu veranlassen als das klassische GPWS. Moderne Verkehrsflugzeuge sind inzwischen obligatorisch mit diesen Systemen ausgerüstet, um das Risiko eines Controlled Flight Into Terrain (CFIT), bei dem ein steuerbares Flugzeug in den Boden fliegt, erheblich zu verringern. Das Bodenannäherungswarnsystem ist ein integraler Bestandteil der Flugsicherheit und trägt wesentlich dazu bei, die Sicherheit im Luftverkehr kontinuierlich zu verbessern.