Vergaservereisung ist ein Phänomen, das bei Flugmotoren auftritt, insbesondere bei kleineren Kolbenmotoren, die mit einem Vergaser ausgestattet sind. Es entsteht durch die Abkühlung der Luft und des Kraftstoffgemischs beim Durchströmen des Vergasers. Dabei sinkt die Temperatur der Luft durch den sogenannten Venturi-Effekt, welcher durch die Verengung im Vergaser ausgelöst wird. Gleichzeitig verdunstet der im Kraftstoff enthaltene Sprit, was weiteren Temperaturabfall verursacht. Wenn die Temperatur ausreichend niedrig ist und die Luftfeuchtigkeit hoch genug, kann sich Eis an den Innenwänden des Vergasers bilden. Dieses Eis kann den Luftstrom und die damit verbundene Kraftstoffzufuhr behindern, was zu einem Leistungsabfall oder sogar einem Ausfall des Motors führen kann. Typische Symptome einer Vergaservereisung sind eine spürbare Verringerung der Motorleistung und unruhiger Motorlauf. Piloten können der Vergaservereisung durch die Nutzung einer „Vergaservorwärmung“ entgegenwirken, wodurch warme Luft dem Vergaser zugeführt wird. Dies ist besonders wichtig bei Wetterbedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen -10 °C und +20 °C, da in diesem Bereich das Risiko einer Vergaservereisung am höchsten ist. Die richtige Kenntnis und Handhabung dieses Effekts sind entscheidend für die sichere Luftfahrt, besonders in Kleinstflugzeugen. Vergaservereisung tritt in vielen Fällen auch bei Außentemperaturen oberhalb des Gefrierpunkts auf, was sie zu einer oft unterschätzten Gefahr macht.