Die VOR-Navigation (Very High Frequency Omnidirectional Range) ist eine Methode zur Positionsbestimmung und Navigation in der Luftfahrt, die auf Funknavigation basiert. Ein VOR ist eine bodengestützte Funkfeueranlage, die Signale im VHF-Frequenzbereich zwischen 108 und 117,95 MHz aussendet. Flugzeuge, die mit einem VOR-Empfänger ausgestattet sind, können anhand der Signale ihre genaue Richtung (Radial) relativ zur Station ermitteln. Diese Radiale verlaufen kreisförmig um den VOR-Sender, der als Referenzpunkt dient. Mithilfe der Anzeige in der Cockpit-Instrumentierung (meist das CDI oder HSI) wissen Piloten, ob sie sich auf einer gewünschten Radial befinden oder davon abweichen. Gemeinsam mit weiteren Navigationshilfen kann die VOR-Navigation zur Festlegung spezifischer Luftkorridore oder Flugrouten verwendet werden. Viele Flugplätze sind mit VOR-Stationen ausgestattet, wodurch diese Navigationsmethode besonders im An- und Abflugverfahren zum Einsatz kommt. Auch in Kombination mit DME (Distance Measuring Equipment) können Flugzeuge ihren genauen Standort und die Entfernung zur Bodenstation bestimmen. VOR ist weltweit verbreitet und wurde lange Zeit als primäre Navigationshilfe genutzt, wird jedoch zunehmend durch GPS-basierte Systeme ergänzt oder ersetzt. VOR-Navigation hat den Vorteil, dass sie unabhängig von Satelliten oder einer computergestützten Infrastruktur funktioniert und somit eine wichtige Backup-Funktion bei GPS-Ausfällen bietet.