Ein Start mit Seitenwind bezeichnet den Vorgang, bei dem ein Flugzeug von einer Startbahn abhebt, während der Wind nicht parallel zur Startbahn, sondern in einem gewissen Winkel von der Seite weht. Seitenwind kann die Stabilität des Flugzeugs während des Starts erheblich beeinflussen, da die Luftströmung asymmetrisch auf die Flügel und das Seitenruder einwirkt. Der Pilot muss während des Startvorgangs durch entsprechende Steuerbewegungen, insbesondere mit dem Querruder und Seitenruder, gegen den seitlichen Winddruck ansteuern, um das Flugzeug gerade auf der Bahn zu halten. Je nach Stärke und Richtung des Seitenwinds kann es notwendig sein, das Flugzeug in eine sogenannte „Sideslip“-Position zu bringen, bei der die Nase leicht in den Wind ausgerichtet wird, um das Abdriften zu vermeiden. Besonders bei starken Seitenwinden können zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und -techniken erforderlich sein. Die maximal zulässigen Seitenwindkomponenten für einen Start sind je nach Flugzeugtyp, Flughafen und aktuellen Wetterbedingungen unterschiedlich und werden in den Handbüchern der Flugzeuge festgelegt. Moderne Verkehrsflugzeuge sind in der Regel in der Lage, Seitenwinde von mehr als 30 Knoten zu bewältigen, jedoch kann dieser Wert bei kleineren oder leichteren Flugzeugen deutlich niedriger liegen. Piloten müssen beim Start mit Seitenwind besonders aufmerksam sein, da abrupte Windböen oder Änderungen der Windrichtung zu unkontrollierten Abweichungen von der Startbahn führen könnten.