Gefährliche Einstellungen (engl. „hazardous attitudes“) sind in der Luftfahrt mentale Haltungen oder Denkweisen von Piloten, die zu riskanten Entscheidungen und Verhaltensweisen führen können. Diese Einstellungen beeinträchtigen die Fähigkeit eines Piloten, sicherheitsrelevante Informationen korrekt zu bewerten und angemessene Entscheidungen zu treffen. Es gibt fünf Hauptarten von gefährlichen Einstellungen: Imponiergehabe („Macho“), Impulsivität, Unverletzlichkeit („Invulnerability“), Resignation und Antiautorität. „Macho“ beschreibt das Verhalten, bei dem ein Pilot unnötige Risiken eingeht, um sich oder anderen zu beweisen. Bei impulsivem Handeln trifft der Pilot voreilige Entscheidungen, ohne ausreichend über die Konsequenzen nachzudenken. Die Einstellung der Unverletzlichkeit führt zu der Annahme, dass Unfälle anderen Piloten passieren, aber nicht einem selbst. Resignation bedeutet, dass ein Pilot in stressigen Situationen schnell aufgibt und glaubt, nichts gegen die Situation unternehmen zu können. Antiautorität beschreibt die Ablehnung von Regeln und Vorschriften, bei der der Pilot sich über Regelungen hinwegsetzt, weil er sie als unnötig oder lästig empfindet. In der Flugausbildung wird insbesondere auf die Prävention solcher gefährlichen Einstellungen Wert gelegt, da sie das Unfallrisiko erhöhen. Techniken, wie das Erkennen problematischer Einstellungen und das Entwickeln sicherheitsförderlicher Denkweisen, werden als zentraler Bestandteil des Crew Resource Managements (CRM) gelehrt.