Ein Belastungswechsel bezeichnet in der Luftfahrt das wiederholte Auftreten von Änderungen in den auf ein Flugzeug wirkenden Kräften, die durch verschiedene Flugmanöver oder äußere Einflüsse wie Turbulenzen oder Windböen verursacht werden. Diese Kräfte beeinflussen die Struktur des Flugzeugs und führen zu Materialermüdung, da sich Zug-, Druck- und Scherkräfte ständig verändern. Selbst bei einem technisch einwandfrei konstruierten Flugzeug kann durch eine hohe Anzahl von Belastungswechseln im Laufe der Zeit struktureller Verschleiß entstehen, der in Form von Rissen, Verformungen oder anderen Schädigungen sichtbar wird. Um die Lebensdauer eines Flugzeugs zu bestimmen, wird die Anzahl der möglichen Lastwechsel, denen das Flugzeug standhalten kann, im Rahmen der Zulassung und auch nachfolgend in der Wartung ermittelt. Dies geschieht durch sogenannte Ermüdungsversuche oder Lastwechseltests, bei denen Flugzeugstrukturen innerhalb eines bestimmten Zeitraums wiederholt Belastungen ausgesetzt werden, die einer realen Flugumgebung entsprechen. Es ist dabei wichtig zu bedenken, dass nicht alle Belastungswechsel gleichmäßig schädlich sind: größere, akutere Lastwechsel belasten die Struktur stärker als geringfügige, kontinuierliche Lastwechsel. Moderne Flugzeuge werden so konstruiert, dass sie Millionen von Lastwechseln über Jahrzehnte hinweg sicher standhalten können. Die Flugüberwachungssysteme registrieren kontinuierlich die auftretenden Belastungen, um Wartungszyklen zu optimieren. Belastungswechsel spielen auch bei der Wartung und Instandhaltung des Fahrwerks, der Flügel und der Triebwerke eine bedeutende Rolle, da insbesondere bewegliche Teile besonders zu Schwachstellen aufgrund von Materialermüdung neigen.