Der Begriff „Entscheidungsprozesse“ in der Luftfahrt bezieht sich auf die Abläufe und Überlegungen, die zur Auswahl der bestmöglichen Handlungsweise in verschiedenen Situationen führen. Diese Prozesse sind besonders in Notfällen oder unvorhergesehenen Situationen von großer Bedeutung, da eine schnelle, fundierte und korrekte Entscheidung über den weiteren Verlauf des Fluges oft über Sicherheit und Erfolg entscheidet. Piloten müssen in der Lage sein, zahlreiche Informationen, darunter Wetterdaten, Flugzeugzustand, Treibstoffreserven, Navigationsoptionen und Vorschriften, in kurzer Zeit zu verarbeiten. Dabei spielen sowohl technische Hilfsmittel wie Flugcomputer, Radarsysteme und Autopiloten als auch menschliche Faktoren wie Erfahrung und Stressresistenz eine Rolle. Entscheidungsprozesse können kollektiv im Cockpit getroffen werden, wobei der Kapitän oft das letzte Wort hat, oder in manchen Fällen automatisch durch das Flugmanagementsystem. Die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, wird durch strenge Schulungen und Simulationen trainiert. Dabei werden Szenarien geübt, in denen eine präzise und schnelle Entscheidungsfindung notwendig ist. Zudem kommen in der modernen Luftfahrt standardisierte Entscheidungsmodelle wie das „DECIDE“-Modell zum Einsatz, um Piloten dabei zu unterstützen, strukturiert vorzugehen. Die Konsequenzen von Fehlentscheidungen können gravierend sein, was die Wichtigkeit sorgfältiger Entscheidungsprozesse unterstreicht.