Hyperventilation ist ein Zustand, bei dem die Atmung deutlich schneller oder tiefer als normal erfolgt, was zu einem übermäßigen Abatmen von Kohlendioxid (CO2) führt. In der Luftfahrt kann Hyperventilation bei Piloten auftreten, insbesondere in stressigen Situationen wie Notfällen oder bei Angstzuständen. Ein verringerter CO2-Gehalt im Blut führt zu einer Verschiebung des Säure-Basen-Haushalts in Richtung Alkalose, was die Sauerstoffabgabe an Gewebe verringern und Symptome wie Schwindel, Kribbeln, Seh- und Konzentrationsstörungen, sowie Übelkeit oder Muskelschwäche verursachen kann. In gravierenden Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit kommen. Da die Symptome der Hyperventilation denen eines Sauerstoffmangels ähneln können, gibt es in der Luftfahrt die Gefahr, dass Piloten die beiden Zustände verwechseln. Im Flight-Training wird deshalb besonderes Augenmerk auf die Unterscheidung und sachgerechte Handhabung gelegt. Im Falle einer Hyperventilation wird empfohlen, die Atmung bewusst zu verlangsamen, in eine Papiertüte zu atmen (sofern möglich) oder die Atmung zu kontrollieren, um den CO2-Gehalt im Blut zu stabilisieren. Ein weiteres Risiko der Hyperventilation entsteht bei Flügen in höheren Flughöhen, da der ohnehin schon verringerte Sauerstoffdruck das Risiko eines Sauerstoffmangels verstärken kann. Daher sind Piloten und Flugbegleiter in der Erkennung und Behandlung dieses Zustands geschult. Auch könnte das Verhalten von Passagieren falsch gedeutet werden, was die Notwendigkeit einer schnellen und richtigen Einschätzung in Notsituationen verdeutlicht.