Die Koppelnavigation ist eine Methode der Luftfahrt, bei der die Flugposition eines Luftfahrzeugs durch rein rechnerische Methoden bestimmt wird. Dabei werden Wegstrecke, Geschwindigkeit, Kurs und oft auch Windeinflüsse berücksichtigt, um den aktuellen Standort abzuschätzen. Der Name bezieht sich auf das „Koppeln“ dieser Parameter miteinander. Ausgangspunkt der Berechnungen ist ein zuvor genau bekannter Ort, von dem aus der Pilot oder das Navigationssystem anfängt, die geografische Position fortlaufend zu errechnen. Diese Art der Navigation wurde ursprünglich vor allem in Zeiten angewendet, in denen elektronische Navigationshilfen oder visuelle Anhaltspunkte nicht verfügbar waren, zum Beispiel bei schlechten Wetterbedingungen oder über offenen Ozeanen. Koppelnavigation kann jedoch im Laufe der Zeit durch Fehler in den Parametern wie zum Beispiel falsche Kursabweichungen oder ungenaue Windschätzungen ungenau werden. In Kombination mit modernen Navigationssystemen, wie GPS oder Radar, wird die Koppelnavigation heute oft als unterstützende Methode genutzt. Vor dem Einsatz von Satellitennavigation war sie in der Luftfahrt eine der wichtigsten Navigationsmethoden, insbesondere während Flügen über lange Distanzen außerhalb der Reichweite von Bodenstationen. Koppelnavigation erfordert eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der berechneten Position, um zu verhindern, dass sich Abweichungen summieren und die Flugbahn nicht mehr korrekt verfolgt wird. Heutzutage wird sie in der Regel automatisiert durch Bordcomputer durchgeführt, bleibt aber eine wesentliche Grundlage für das Verständnis der Positionsbestimmung in der Fliegerei.