Lufttüchtigkeitsanweisungen sind verbindliche Vorgaben von Luftfahrtbehörden, die sicherstellen sollen, dass ein Luftfahrzeug den vorgeschriebenen Sicherheitsstandards entspricht. Sie werden in der Regel nach der Entdeckung eines möglicherweise sicherheitsrelevanten Mangels an einem bestimmten Flugzeugmuster, einer Flugzeugkomponente oder einem Flugzeugsystem erlassen. Solche Mängel können aufgrund von Unfällen, Vorfällen oder routinemäßigen Inspektionen identifiziert werden. Lufttüchtigkeitsanweisungen enthalten detaillierte technische Maßnahmen, die vom Betreiber eines Luftfahrzeugs umgesetzt werden müssen, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten. Diese Maßnahmen können Inspektionen, Modifikationen, Reparaturen oder den Austausch von Komponenten erfordern. Eine Lufttüchtigkeitsanweisung ist für den betroffenen Luftfahrzeughalter verbindlich und muss innerhalb eines festgelegten Zeitraums oder nach einer vorgegebenen Anzahl von Flugstunden umgesetzt werden. Werden die Maßnahmen nicht durchgeführt, erlischt die Lufttüchtigkeit des Flugzeugs und es darf nicht mehr betrieben werden. Sowohl nationale Luftfahrtbehörden als auch internationale Organisationen wie die EASA (European Union Aviation Safety Agency) oder die FAA (Federal Aviation Administration) in den USA erlassen Lufttüchtigkeitsanweisungen. Eine ordnungsgemäße Dokumentation und Nachverfolgung dieser Anweisungen ist Teil der obligatorischen Wartungsabläufe bei allen beflogenen Luftfahrzeugen.