Pilotenmüdigkeit bezeichnet den Zustand körperlicher und geistiger Erschöpfung, den Piloten aufgrund langer Flugzeiten, unregelmäßiger Arbeitszeiten und Schlafmangels erleben können. Diese Müdigkeit kann zu einer signifikanten Verringerung der Reaktionsfähigkeit, Konzentration und Entscheidungsfindung führen, was das Risiko von Fehlern erhöht. Insbesondere auf Langstreckenflügen, bei denen die Wachzeiten oft erheblich verlängert sind und über verschiedene Zeitzonen geflogen wird, stellt die Pilotenmüdigkeit ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar. Die Luftverkehrsbehörden haben aus diesem Grund strikte Vorschriften zu Dienstzeiten und Ruhezeiten von Piloten erlassen, um das Risiko der Müdigkeit zu minimieren. Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entstehung der Müdigkeit beitragen, darunter Schlafunterbrechungen, Zeitdruck, unzureichende Ruhezeiten zwischen den Flügen sowie der sogenannte zirkadiane Rhythmus, der das natürliche Schlaf-Wach-Muster des Körpers beeinflusst. Auch die monotone Umgebung des Cockpits, besonders bei von Autopiloten gesteuerten Phasen des Fluges, kann die Wachsamkeit beeinträchtigen. Viele Fluggesellschaften setzen auf Systeme zur Überwachung der Wachsamkeit von Piloten und Programme zur Ermüdungsbekämpfung wie optimierte Einsatz- und Schichtpläne. Dennoch bleibt Pilotenmüdigkeit eine der Hauptursachen für sogenannte Human-Factor-Vorfälle in der Luftfahrt. Präventionsmaßnahmen umfassen Schulungen zur Erkennung von frühen Anzeichen der Müdigkeit sowie das Einhalten der vorgeschriebenen Ruhezeiten. Moderne Cockpits verfügen zudem über ergonomische Designs und verbesserte Beleuchtungssysteme, um die Aufmerksamkeit der Piloten zu fördern. Es gibt laufende Forschungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Piloten, um die Risiken durch Müdigkeit weiter zu reduzieren.