Die Primärflugsteuerung eines Flugzeugs umfasst alle Steuerflächen und Systeme, die direkt für die Kontrolle und Stabilisierung der Fluglage verantwortlich sind. Sie ermöglicht es dem Piloten, das Flugzeug in den drei Achsen zu manövrieren: Roll-, Nick- und Gierachse. Zu den primären Steuerflächen gehören die Querruder, die für die Kontrolle um die Rollachse (Längsachse) zuständig sind, das Höhenruder, das die Bewegung um die Nickachse (Querachse) steuert, und das Seitenruder, das die Gierachse (Vertikalachse) beeinflusst. Diese Steuerflächen sind mit den Bedienelementen im Cockpit, wie Steuerknüppel oder Seitenruderpedalen, mechanisch oder elektrisch (Fly-by-Wire) verbunden. Moderne Flugzeuge nutzen häufig elektrische oder hydraulische Systeme zur Unterstützung, da die Kräfte bei größeren Flugzeugen die rein mechanische Steuerung erschweren. Die Primärflugsteuerung ist essenziell für das Aufrechterhalten der Stabilität des Flugzeugs während aller Flugphasen, darunter Start, Landung und Reiseflug. Dies unterscheidet sie von den Sekundärsteuerungen, wie etwa Landeklappen oder Luftbremsen, die spezifische Flugzustände beeinflussen, jedoch keine direkte Kontrolle über die Fluglage ausüben. In der Regel sind die Primärsteuerflächen redundant ausgelegt, um im Falle eines Fehlers die Kontrolle weiterhin zu gewährleisten und die Sicherheit zu erhöhen. Insbesondere im militärischen und kommerziellen Bereich setzt man zunehmend auf computergestützte Systeme, die zwischen den Eingaben des Piloten und den Steuerflächen vermittelt, um ein präziseres und stabileres Flugverhalten zu ermöglichen.