Steuerketten sind mechanische Verbindungssysteme in der Luftfahrt, die es dem Piloten ermöglichen, Steuerbefehle an die Steuerflächen eines Flugzeugs weiterzuleiten. Sie bestehen aus einer Reihe von Bauteilen wie Stangen, Seilen, Wellen oder Ketten, die über Hebel und Umlenkrollen miteinander verbunden sind. Steuerketten treten am häufigsten bei mechanischen Steuerungssystemen auf und bilden die direkte Verbindung zwischen den Steuerorganen im Cockpit und den Ruderflächen wie Höhenruder, Querruder und Seitenruder. Der Pilot bewegt dabei das Steuerhorn oder den Steuerknüppel, was über die Steuerketten zu einer entsprechenden Bewegung der Steuerflächen führt. Vorteil mechanischer Steuerketten ist ihre Zuverlässigkeit, da sie keine elektronische oder hydraulische Steuerung benötigen und daher auch bei einem Ausfall elektrischer Systeme funktionsfähig bleiben. Allerdings führt die rein mechanische Übertragung von Steuereingaben dazu, dass Steuerkräfte unvermittelt auf den Piloten zurückwirken, besonders bei großen Flugzeugen oder bei hohen Geschwindigkeiten. In modernen Flugzeugen werden mechanische Steuerketten zunehmend durch Fly-by-Wire-Systeme oder hydraulische Steuerungen ersetzt, die eine leichtere Bedienung und mehr Präzision ermöglichen. Dennoch finden sich Steuerketten weiterhin häufig in kleineren Leichtflugzeugen, Segelflugzeugen und älteren Modellen von Verkehrsflugzeugen. Die regelmäßige Wartung und Kontrolle der Steuerketten ist von entscheidender Bedeutung, da Verspannungen, Abnutzungen oder mechanische Defekte zu Kontrollverlusten führen könnten. Im Rahmen von Sicherheitsprotokollen sind mechanische Steuerketten daher häufig Teil von Pre-Flight-Checks und Inspektionen.