Wolkenabstände sind in der Luftfahrt Vorschriften, die festlegen, wie weit ein Luftfahrzeug von Wolken entfernt bleiben muss, um sicher navigieren zu können. Diese Vorschriften sind abhängig von der Flugkategorie, den Wetterbedingungen und der jeweiligen Luftraumklasse, in der das Flugzeug operiert. Sie dienen dazu, das Risiko von Kollisionen mit anderen Flugzeugen zu verringern, da innerhalb von Wolken die Sicht stark eingeschränkt ist und die Wahrnehmung anderer Verkehrsteilnehmer erschwert wird. In den meisten Luftraumklassen muss ein bestimmter horizontaler und vertikaler Abstand zu Wolken eingehalten werden. Zum Beispiel schreibt die europäische EASA für Sichtflüge in Kontrollzonen (Luftraumklasse C, D und E) einen horizontalen Abstand von 1,5 Kilometern und einen vertikalen Abstand von 300 Metern vor. Wenn ein Pilot nach Sichtflugregeln (VFR) fliegt, können Wolkenabstände besonders wichtig sein, da das Flugzeug auf Sicht navigiert, ohne die Unterstützung von Instrumentenanflughilfen. Instrumentenflugregeln (IFR) erlauben hingegen das Fliegen in Wolken, da hier die Navigation ausschließlich über Instrumente erfolgt. In Lufträumen ohne Kontrollzone können geringere Wolkenabstände zulässig sein, solange bestimmte Sichtweiten nicht unterschritten werden. Die Einhaltung von Wolkenabständen ist essenziell für die Flugsicherheit und wird international durch verschiedene Luftfahrtbehörden wie ICAO, EASA oder FAA geregelt. Verstöße gegen diese Abstandsregeln können schwere Konsequenzen nach sich ziehen, einschließlich Lizenzentzug oder Bußgeldern.