Ein Synthetic Vision System (SVS) ist eine Bilderzeugungstechnologie, die in der Luftfahrt verwendet wird, um Piloten eine computerunterstützte Darstellung der Umgebung anzuzeigen, auch wenn die Sichtverhältnisse eingeschränkt sind. Das System generiert auf Grundlage von topografischen Daten, Luftfahrtkarten, Hindernis- und Geländeinformationen sowie Positionsdaten des Flugzeugs eine dreidimensionale, virtuelle Sicht. Diese Darstellung wird typischerweise auf dem Primary Flight Display (PFD) oder einem Head-Up Display (HUD) eingeblendet und zeigt dem Piloten ein realistisches Bild der Umgebung, einschließlich Berge, Flughäfen und anderer geographischer Merkmale. SVS kann besonders hilfreich sein bei schlechten Wetterbedingungen, bei Nacht oder in starkem Gelände, wo die natürliche Sicht eingeschränkt ist und die Gefahr besteht, dass Piloten die Lage des Flugzeugs im Raum falsch interpretieren. Dadurch wird die Situational Awareness (Lagebewusstsein) erheblich verbessert. Die Daten für das SVS stammen in der Regel vom Global Positioning System (GPS), Trägheitssystemen und elektronischen Karten. SVS trägt maßgeblich zur Flugsicherheit bei, indem es das Risiko für Kollisionen mit dem Gelände und anderen Hindernissen verringert. Das System wird sowohl in der zivilen als auch in der militärischen Luftfahrt eingesetzt, wobei es vor allem in größeren Verkehrsflugzeugen und Geschäftsreiseflugzeugen zur Anwendung kommt. In modernen Flugzeugsystemen ist SVS oft in die Avionik integriert und kann mit anderen Sicherheits- und Navigationssystemen wie dem Enhanced Vision System (EVS) kombiniert werden.