Die Überziehwarnung ist ein sicherheitsrelevantes System in Flugzeugen, das den Piloten vor einem drohenden Strömungsabriss (Stall) warnt. Ein Strömungsabriss tritt auf, wenn der Auftriebswinkel, auch Anstellwinkel genannt, der Tragflächen zu groß wird, sodass die Strömung über die Tragflächen abreißt und der Auftrieb rapide abnimmt. Die Überziehwarnung wird in der Regel durch einen Schüttel- oder Rüttelalarm (Stall Warning) im Steuerknüppel oder durch akustische Signale im Cockpit ausgelöst. In modernen Flugzeugen ist das Warnsystem oft zusätzlich mit visuellen Anzeigen gekoppelt, die auf einen bevorstehenden Strömungsabriss hinweisen. Diese Systeme arbeiten meist mit Sensoren wie Anstellwinkelsensoren und Luftdrucksensoren, um kontinuierlich den Flugzustand zu überwachen. In vielen Verkehrsflugzeugen ist die Überziehwarnung Teil eines größeren Schutzsystems, das automatische Maßnahmen wie das Bewegen der Steuerflächen veranlasst, um das Flugzeug in einen sicheren Flugzustand zurückzubringen. Der Pilot wird durch den Alarm aufgefordert, die Fluglage, Geschwindigkeit oder Konfiguration anzupassen, um den Strömungsabriss zu verhindern. Eine nicht beachtete Überziehwarnung kann zu einem vollständigen Strömungsabriss führen, der bei ungenügenden Höhenreserven in einem Absturz enden kann. Besonders in kritischen Flugphasen, wie beim Start oder der Landung, wird auf die Funktionalität dieser Warnsysteme großer Wert gelegt. Die Überziehwarnung ist ein zentrales Element im Rahmen der Flugsicherheit und gehört zur Standardausstattung moderner Luftfahrzeuge.